Das gesellschaftliche Bild des Mannes, die damit verknüpften Rollenerwartungen sowie männliche Selbstbilder haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Zugleich sind die einstmals klaren Grenzen zwischen exklusiv weiblichen und männlichen Sphären vielfach verschwommen: Männer, die sich nicht nur um das berufliche Fortkommen, sondern auch um die Pflege und Erziehung ihrer Kinder kümmern, sind mittlerweile ebenso breit akzeptiert wie Frauen in sogenannten Männerberufen.
Während diese Entwicklungen sich einerseits als Befreiung von überkommenen Rollenklischees und wichtige Schritte auf dem Weg in Richtung mehr Geschlechtergerechtigkeit interpretieren lassen, werden sie andererseits von manchen als Symptome einer allgemeinen Männlichkeitskrise gedeutet.
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Thomas Gesterkamp: Für Männer, aber nicht gegen Frauen (Essay)
Walter Hollstein: Vom Singular zum Plural: Männlichkeit im Wandel (Essay)
Michael Meuser: Entgrenzungsdynamiken: Geschlechterverhältnisse im Umbruch
Lothar Böhnisch: Männerforschung: Entwicklung, Themen, Stand der Diskussion
Alexandra Baronsky, Irene Gerlach, Ann Kristin Schneider: Väter in der Familienpolitik
Diana Baumgarten: (Nicht) Vater werden und (nicht) Vater sein heute
Kurt Möller: Männlichkeit, Mannhaftigkeit und Mannbarkeit: Wie aus Jungen Männer werden